Stoffgeschichten

Stoffgeschichten


Was zeichnet einen Stoff aus?

Welche Probleme, ökonomisch, ökologisch und sozial, werden durch ihn verursacht? Wo begegnen wir ihm Alltag, oft ohne es zu wissen? Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir für einen nachhaltigen Umgang damit?

Diesen und weiteren Fragen kann mit Hilfe der Stoffgeschichten auf den Grund gegangen werden. Ziel einer Stoffgeschichte, einer an der Universität Augsburg entwickelten wissenschaftlich-narrativen Methode, ist es, die gesamte Wertschöpfungskette, also der Biografie eines Stoffes, vom Abbau und Verhüttung (Vergangenheit) über den oft selbstverständlichen Gebrauch (Gegenwart) in Produkten bis zum Recycling und der Entsorgung (Zukunft) zu erforschen. Besonders beim Thema Gebrauch finden wir uns als Konsumenten direkt als Teil der Geschichte wieder.

An erster Stelle der Methode steht die Recherche der vielfältigen Informationen rund um den Lebenszyklus des Stoffes und seinen Eigenschaften, wobei auch die kulturellen, politischen, ökonomischen und sozialen Aspekte betrachtet werden.
Mit Hilfe eines Strukturbaumes werden alle Informationen strukturiert, gegliedert und anschaulich übersichtlich dargestellt. Hier bietet sich bereits die Möglichkeit, Problemstellungen herauszuarbeiten und sich über den weiteren nachhaltigen Umgang Gedanken zu machen.
Als finaler Schritt steht die Erstellung der eigentlichen Geschichte des Stoffes. Der Kreativität sollen dabei keine Grenzen gesetzt werden. So kann z.B. ein Theaterstück geschrieben und aufgeführt, eine Ausstellung konzipiert oder ein klassischer Bericht geschrieben werden.

Stoffreise

Quelle: Marschall et al. 2013

Warum Stoffgeschichten?

Um Schüler*innen für Themen der Nachhaltigkeit zu motivieren, ist ein möglichst interessanter und aktivierender Unterricht notwendig. Insbesondere wenn es darum geht, für ein so komplexes Thema wie Nachhaltigkeit (Verknüpfung von Natur-, Geistes-, Gesellschaftswissenschaft) Interesse zu wecken.
Die Stoffgeschichten bieten die Möglichkeit, interdisziplinärer Arbeit und schaffen damit den wichtigen Transfer in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Dadurch ist es möglich, die Bewertungs- und Urteilskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen so, zukunftsfähige Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten, aufzuzeigen.